Modellprojekt „Sprachliche Begleitung im Kindergarten“

Ein neues Modellprojekt, welches vom Förderverein für Integrationsarbeit „Gemeinsam leben in Schwabach“ e.V. initiiert wurde,  läuft seit Dezember 2021 in zwei städtischen Kindergärten:

Im Haus für Kinder Altstadt und im Anne-Frank-Kindergarten sollen Familien mit Migrationshintergrund durch ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher unterstützt werden, wenn sie sich mit der deutschen Sprache und dem Ankommen im Lebensumfeld noch schwertun. Aufgrund anderer Bildungs- und auch Wertesysteme in den Heimatländern sind manchen dieser Familien das deutsche Bildungssystem und die hier geltenden Regeln nicht bekannt. Fehlende Sprachkenntnisse machen es zudem schwer, sich die entsprechenden Informationen zu beschaffen.

Hier soll das neue Projekt bereits im Kindergarten helfen. Die Dolmetscherinnen und Dolmetscher sollen die Familien über vorhandene Beratungs- und Förderangebote informieren und an diese heranführen.

Besonderes Augenmerk soll hierbei auf Eltern mit Kindern bis zu 7 Jahren gelegt werden, um diese bei der Kinderbetreuung zu unterstützen und ihnen den Zugang zu institutionalisierter Betreuung zu ermöglichen. In dem Projekt arbeiten der Förderverein für Integrationsarbeit, der Schwabacher Integrationsrat, der Diakonie Roth-Schwabach und das Jugendamt mit seinen beiden Betreuungseinrichtungen zusammen.

Der Förderverein unterstützt das Projekt mit einer Förderung von 2400 Euro. Mit Hilfe sogenannter „Sprach- und Kultur-Mittler“ soll die Kommunikation zwischen Kita und den Familien nun intensiv begleitet werden. Konkret bedeutet das: Im Projekt werden vier oder fünf Familien, die neu in Schwabach angekommen sind und eines ihrer Kinder im Anne-Frank-Kindergarten oder im Haus für Kinder angemeldet haben, von Dolmetscherinnen und Dolmetschern unterstützt. So werden etwa wichtige Informationen wie Elternbriefe für sie in ihre Muttersprache übertragen oder bei Gesprächsterminen zwischen Eltern und Kita – wie etwa wichtigen Entwicklungsgesprächen – übersetzt. Die Sprachmittler sind ausgebildet und werden im Rahmen des Projektes „GECKO“, Gemeinsam Kommunizieren, Interkulturelle Sprachmittlung in der Diakonie Roth-Schwabach begleitet.

Das Projekt ist zunächst für ein Jahr geplant. Danach sollen die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse analysiert werden, um neue Möglichkeiten der interkulturellen Zusammenarbeit zu schaffen. Im Idealfall werden die Familien, die von dem Projekt profitiert haben, selbst zu Mittlern und können somit in der Zukunft zur Unterstützung weiterer Familien beitragen.

Erstes sichtbares Ergebnis der Zusammenarbeit sind die Kita-Anmeldeformulare in Bulgarisch, Rumänisch, Türkisch, Arabisch, Albanisch und Englisch auf der städtischen Homepage. Im neuen Kindergarten-Jahr ab September bekommen die Familien, die sich begleiten lassen, in der Eingewöhnungszeit ihres Kindes sowie zwei und drei Monate nach dem Start ein Entwicklungsgespräch angeboten.